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Wandern in Eichenbach

19 Apr 19
Ivonne-Rebecca Schreier
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6 Monate nach meinem Bandscheibenvorfall war es endlich so weit. Ich traute mir wieder eine längere Wanderung alleine zu. Schon die ganze Zeit wollte ich noch mal nach Eichenbach, einem kleinen Dorf in der Eifel, welches mich bei einer Durchfahrt vor zwei Jahren total begeistert hatte.
Also ran an den Routenplaner und eine Tour zusammengestellt. Meine Männer waren zu Beginn nicht ganz so begeistern von dem Gedanken, dass ich alleine wander, wenn niemand erreichbar ist aber ich habe sie davon überzeugen können. Jedoch musste ich meinem Mann versprechen einen Wanderstock zu nutzen, Balou unseren Hund mitzunehmen und die Route so zu planen, dass ich sie jederzeit abkürzen könnte.

Am 29.03.2019 ging es dann endlich los. Zugegeben, etwas mulmig war mir schon zumute, nachdem ich über mehrere Monate nicht weit gehen durfte. Meine Route sollte 15 km weit sein und mein Ziel war es diese in 5 Stunden inklusive Pausen zu schaffen. Also fuhr ich los nach Eichenbach.

Schon der Weg dorthin führte durch eine traumhafte Landschaft und je näher ich dem Ziel kam, desto freudiger wurde ich. Einen ganzen Tag für mich alleine! In Eichenbach angekommen parkte ich an dem Wanderparkplatz an der Kapelle.

Vom Parkplatz aus führte ein kleiner Weg entlang einer herrlichen Wiese mit angrenzendem Wald. Hier findet sich eine Nothütte mit Feuerstelle und Sitzgelegenheiten. Entlang der Weide führte mich mein Weg irgendwann tiefer in den Wald. Um mich herum herrschte eine traumhafte Stille nur durchbrochen von den Geräuschen der Tiere im Wald. Der Weg führt über eine kleine Lichtung entlang an einer Felswand. Kleine Eidechsen huschten über die Felsen immer auf der Suche nach der wärmenden Sonne und bloß weg von dem riesigen Menschen mit dem großen, schwarzen Hund.

Nachdem wir ein ganzes Stück bergab gewandert waren, begleitet von zwei Rehen, mehreren Greifvögeln und jede Menge davonhuschender Mäuse und Eidechsen (so viele auf einmal hatte ich schon lange nicht gesehen) kamen wir an die Hauptstraße, die wir überqueren mussten.

Hinter der Hauptstraße folgten wir ein ganzes Stück dem Bachlauf des Eichenbachs und ich freute mich riesig über die Artenvielfalt die sich hier breit machte. Jede Menge Frühlingsblüher, Wasservögel und Schmetterlinge. Gefühlt auf jedem Meter fünf Schmetterlinge in allen Größen und Farben. Traumhaft!

Dann kam die Gabelung, vor der es mir graute. Ab hier würde es stetig bergauf gehen, bis auf 630 m musste ich rauf. Ich merkte, wie ich anfing permanent Motive zum Fotografieren zu suchen, bergauf war mit meinem Rücken immer noch nicht so einfach. Balou und ich machten noch eine kurze Pause und dann war der Abzweig auch schon da. Jetzt hieß es, rauf auf die Ahremsburg.

Letztlich war es dann doch nicht so schlimm, wie angenommen. Der Weg belohnte mich für jede Mühe. Tiefster Wald, keine anderen Geräusche von Straßen oder ähnlichem, keine Menschenseele und ein traumhaftes Wetter sorgten dafür, dass ich nur einmal eine Rast von zehn Minuten einlegen musste. An der Ahremsburg angekommen, belohnte ich mich mit einer schönen Mittagspause auf einer Holzliege. Hier begegnete ich auch den ersten Menschen an diesem Tag.

Nach unserer Pause mussten wir durch Ahremberg, einen niedlichen kleinen Eifeldörfchen. Hinter Ahremberg führte unser Weg über weite Felder zurück in den Wald und zum Eichenbach. Über Frohnhofen erreichten wir dann wieder unseren Ausgangspunkt.

Resüme: Eine malerische Wanderung mit traumhaften Ausblicken und herrlicher Ruhe. Hier ist die Zeit noch stehen geblieben. Nur zu empfehlen.